Dienstag, 12. März 2013

Filme von A bis Z: V wie V wie Vendetta

V wie Vendetta
In der Zukunft wird Großbritannien von dem brutalen Diktator Adam Sutler beherrscht, der jeden Andersdenkenden gnadenlos aus dem Weg räumen lässt. Als die junge Evey eines Tages von Sutlers Schergen mit Tod und Vergewaltigung (nicht in dieser Reihenfolge) bedroht wird, rettet sie ein geheimnisvoller maskierter Mann, der sich ihr nur als "V" vorstellt. Wenige Tage später dringt V in den Fernsehsender ein, in dem Evey arbeitet. Er übernimmt dort für kurze Zeit die Kontrolle und verkündet, dass Sutlers Regime in genau einem Jahr zu Ende sein wird. Evey wird zur Verbündeten von V. Sutler und seine Leute setzen währenddessen Detective Finch auf V an. Dieser ist wild entschlossen, die Identität von V herauszufinden. Seine Nachforschungen werfen für ihn aber immer mehr die Frage auf, ob er auf der richtigen Seite steht oder nicht...

Zur Abwechslung gibt es hier mal nicht den Trailer, sondern eine Szene aus dem Film:
 
 
Alan Moores Graphic Novel "V wie Vendetta" gehört zu den bahnbrechendsten Werken dieser Literaturgattung und zwar vollkommen zurecht. Ich war daher, als ich 2004 zum ersten Mal von der bevorstehenden Verfilmung hörte, etwas skeptisch, ob der Film auch die automatisch an ihn gerichteten Erwartungen erfüllen können wird. Um meinem Fazit mal ein wenig vorzugreifen: Der Film hat meine Erwartungen übertroffen.
 
Änderungen im Vergleich zur Vorlage
 
Es wäre keine Verfilmung eines Werkes von Alan Moore, wenn sich selbiger nicht - wie immer - lautstark darüber beschwert, dass ihm die für den Film vorgenommenen Änderungen an der Geschichte nicht passen. In diesem Fall beklagte Moore sich, dass V in der Filmversion viel zu weichgespült rüberkommen würde. Das stimmt sogar: In der Vorlage ist V mindestens genauso durchgedreht und sadistisch wie die Menschen, welche er bekämpft. Außerdem strebt er dort keineswegs so etwas wie eine freie Demokratie für Großbritannien an - V will die totale Anarchie.
Irgendwie kann ich Moore sogar verstehen. Wenn ich nur zwei Jahre zuvor ein Debakel ala "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" erlebt hätte, wäre ich bei den nächsten Verfilmungen auch eher skeptisch. Ich finde es aber schade, dass Moore bis jetzt nicht dazu bereit ist, einzugestehen, dass er mit der Verdammung dieses Filmes einen Fehler begangen hat. Diese Version seiner Geschichte, das Drehbuch stammt übrigens von den Wachowski-Geschwistern, kann es durchaus mit dem Original aufnehmen. Erstens ist V auch hier alles andere als ein strahlender Held - er findet nichts dabei, Evey zu foltern und ihre Gefangennahme zu simulieren. Und zweitens ist der Film unter der Regie von James McTeigue einfach mitreißend inszeniert worden und Moores Idee vom Kampf gegen ein totalitäres System ist trotz aller Unterschiede immer noch fast unverändert.
 
Visuell sehr nahe an der Vorlage
 
Die Bildgestaltung orientiert sich sehr stark an der Vorlage. Auch im Film gibt man sich Mühe, immer wieder irgendwo ein verstecktes V einzubauen, sodass  manche Szene auch zu einem "V-Suchspiel" werden kann. Einzig die Farbgebung hat man im Vergleich zur Graphic Novel ein wenig normalisiert und sie nicht so verwaschen und gelblich gestaltet.
 
Parallelen zu "Der Graf von Monte Christo"
 
Jedem der beide Bücher gelesen (oder auch nur die Verfilmungen gesehen) hat, wird nicht umhin kommen, die Parallelen der beiden Geschichten zu erkennen. Beide Male geht es um Menschen, die ungerechtfertigt im Gefängnis saßen, von dort entkamen und sich nun an ihren Peinigern rächen. Hinzu kommen bei "V wie Vendetta" noch eindeutige Anleihen an Zorro (eine Tatsache, die mit Vs Vorliebe für die alten Abenteuerfilme aus den 30ern gewissermaßen ironisch gebrochen wird).
außerdem möchte ich noch kurz loswerden, dass ich neben Natalie Portman, John Hurt und Stephen Fry vor allem Hugo Weaving als V in seiner Rolle großartig finde. Durch seine (mit Ausnahme der Actionszenen) meist sogar etwas zurügenommen wirkende Gestik schafft er es, einen genauso bleibenden Eindruck zu hinterlassen, als hätte er keine Maske auf, die während der gesamten Zeit sein Gesicht verdeckt.
 
Fazit zu "V wie Vendetta"
 
"V wie Vendetta" ist ein sehr intelligenter Actionfilm. Langsam dreht Regisseur James McTeigue an der Spannungsschraube bis hin zu einem fulminanten Finale. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen