Dienstag, 10. Dezember 2013

Warum ihr noch lange von mir hören werdet...

Im Zuge einer Diskussion auf Twitter hat mir Andreas Pischner vor ein paar Tagen einen Link zum Abschiedseintrag auf seinem Blog "Andis Andersartige Ansichten" geschickt. Den Artikel hab ich mit großem Interesse gelesen (und ich empfehle euch, das auch zu tun, sonst werdet ihr meinen Gedanken hier nur schwer folgen können). Es gibt dazu einiges zu sagen.
Andi schreibt in seinem letzten Eintrag, dass es viele Dinge geben würde, über die man bloggen müsste. Ich glaube, der Fehler liegt hier im Wort "müssen". Man "muss" nicht über alles bloggen. Daran, das gesamte Weltgeschehen abzudecken, scheitern ganze Redaktionen, für einzelne Blogger ist das dann erst recht unmöglich, vor allem da die meisten noch einen anderen Job und ein Privatleben haben. Man "muss" aber etwas anderes tun, nämlich eine Auswahl treffen. Man muss sich halt damit zufrieden geben, dass man nicht über alles schreiben kann, sondern "nur" über die Themen, bei denen man nicht anders kann, weil sie einem am Herzen liegen. Man muss sich hier seine Kraft einteilen, kann das aber auch in dem Bewusstsein tun, dass es viele Blogs gibt, in denen die Themen, die man selbst liegen lassen muss, behandelt werden.

Ja, Medienmacht hat manchmal etwas von Monopoly. Zumindest in ihrer klassischen Form. Wenn man die so genannten "neuen Medien" (die so neu auch nicht mehr sind) dazu nimmt, sieht die Sache anders aus. Jeder Mensch kann einen Blog, eine Facebookgruppe, einen Twitteraccount und dergleichen aufmachen und der von Andi kritisierten Gleichschaltung der Medien mit seinen Beiträgen entgegenwirken. Ein Einzelner mag da vergleichsweise klein aussehen, aber wenn man sich die Gesamtheit allein der deutschsprachigen Blogs ansieht, ist das schon eine ziemliche Macht und bei entsprechender Vernetzung (und Hartnäckigkeit) kommt man mit der Zeit schon zu einer schönen Anzahl an Leserinnen und Lesern. Natürlich predigt man immer bis zu einem gewissen Grad den bereits Bekehrten, manchmal ergeben sich aber doch interessante Diskussionen mit Andersdenkenden.

Ein weiterer Punkt, warum ich sicher nicht mit dem Bloggen aufhören werde, ist folgender:  Es drängt mich einfach zum Schreiben, wenn ich zu einem Thema etwas sagen möchte. Vielleicht ist das der Grund, warum ich neben meinem Beruf als freier Journalist auch noch blogge: Ich kann gar nicht anders, das Schreiben ist in meinen Genen eingraviert.

Andi schreibt weiter, dass mit der Demokratie auch die Meinungsfreiheit verschwindet. Das stimmt, aber nur, wenn andere das zulassen. Pardon my french, aber ich werde den Teufel tun und antidemokratischen Kräften freiwillig das Feld überlassen, egal aus welcher Ecke sie kommen. Wenn man solchen Entwicklungen nicht aktiv entgegentritt, breiten sie sich ungehindert aus und das will ich mir sicher nicht vorwerfen lassen.

Deshalb könnt ihr euch alle sicher sein, dass ihr noch für lange Zeit regelmäßig von mir hören werdet. Also freut euch schon einmal darüber, wenn ich in naher Zukunft wieder über alte Männer in der Politik schreibe, zum bösen Krokodil der Dauerempörten mutiere, oder deutschen Möchtegernregisseuren, die Kunden und Mitarbeiter betrügen, gezielt auf den Schlips trete.

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