Montag, 1. Mai 2017

Interview mit René Rausch über seinen Film "Ostzone"

Regisseur René Rausch am Set von "Ostzone"

Regisseur René Rausch spricht im Interview darüber, wie er auf die Idee zu "Ostzone" gekommen ist und die Probleme, die deutsche Independent-Filmemacher mit der Veröffentlichung ihrer Filme haben.

Wie bist du auf die Idee zu "Ostzone" gekommen?
Ich wollte schon länger einen Slasher drehen, der sehr deutsche Hintergründe hat. Zum Einen war ich schon immer ein Fan von Slasherfilmen. Zum Anderen: Die deutsche Geschichte bietet ja einiges an, daraus was im Horrorbereich zu spinnen. So bin ich spontan auf die ehemalige DDR gekommen, die bisher, meines Wissens nach, nicht in einem Horrorfilm verarbeitet wurde.

Warum hast du dich dazu entschlossen, die Handlung in der ehemaligen DDR spielen zu lassen?
Die DDR hat schon viel realen Horror. Sie ist eigentlich ideal für so ein Thema, da man reale Motive aufgreifen kann. Das gilt sowohl für die ganze DDR-Zeit, als auch für Teile der neuen Bundesländer, die ja noch immer mit gewissen Folgen zu kämpfen haben. Schicke also Protagonisten in die ehemalige DDR in irgendein Dörfchen zur einer alten Ostruine - voilà, ein deutscher Horrorfilm.

Wie bist du denn auf die Location gestoßen?

Das war glücklicher Zufall. Es war ursprünglich laut Drehbuch geplant, in einem typischen Plattenbau zu drehen. Davon gibt es auch so einige leerstehende, die super geeignet waren. Leider ist es bei diesen Gebäuden immer schwer, einen Besitzer ausfindig zu machen und sollte man den Namen bei Ämtern erfragen können, so erreicht man niemanden unter der hinterlegten Adresse, da ist quasi niemand auffindbar. Sehr kuriose Sache. Aus Verzweiflung habe ich dann allgemein nach Objekten im Osten geschaut. Dabei bin ich auf die ehemalige Lungenheilstätte gestoßen, die in Lost Placer-Kreisen sehr bekannt ist. Der Ansprechpartner war nicht schwer herauszufinden.

War es schwierig, dafür eine Drehgenehmigung zu bekommen?
Gar nicht, im Gegenteil. Ich rief bei dem Pächter des Geländes an und der sagte gleich: "Klar, kein Problem". Man muss dazu sagen, dass er das schon gewohnt ist, solche Anfragen. Fotografen und Schaulustige sind da Alltag, er hat daraus quasi eine Touristenattraktion gemacht, wohnt auf dem Gelände und macht Führungen. Insofern war das glückliche Fügung.

Wie schwierig ist es, als deutscher Independent-Regisseur, ein entsprechendes Budget aufzustellen und dafür zu sorgen, dass der Film auf DVD und Blu Ray veröffentlicht wird?
Du hast ja gar keine Vorstellung... eigentlich unmöglich. Deshalb hat sich der gesamte Film, von der Idee bis zur Veröffentlichung, enorm gezogen. Man dreht mit minimalem Aufwand und nahezu keinem Geld - einfach, weil keines da ist bzw. kein Sponsor aufzutreiben
ist. Man braucht dafür schon sehr viel Idealismus und Leidenschaft. Und der DVD-Markt ist ja mittlerweile ein Haifischbecken, das ja auch immer kleiner wird. Man weiß bis zuletzt nicht, ob man den Film unterbringen kann oder er doch nur auf dem Rechner verstaubt.
Da gehört dann doch viel Glück dazu, dass eine Vermarktung dann klappt. Oder man besitzt halt gute Connections.

Gibt es irgendeine besondere Geschichte vom Dreh, die du den Lesern vielleicht erzählen möchtest?
Oh, diverse kleine und mittelgroße Kuriositäten und Anekdoten, die alle erwähnenswert wären. Ich empfehle an der Stelle aber einfach mal die DVD bzw. Blu-Ray des Films, auf der ein Audiokommentar mit dem Kameramann und mir zu finden ist; da wird einiges zum Besten gegeben.

Welche Projekte planst du als nächstes?
Konkret ist noch nichts in der Mache. Bei entsprechender Resonanz könnte ich mir "Ostzone 2" vorstellen, Ideen sind schon da. Andere horrorfilmbezogene Stories hätte ich auch noch im Petto. Aber man muss schauen, was sich ergibt - es ist vor allem wieder die Geldfrage. Das muss erstmal wieder da sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

Die Rezension zu "Ostzone" gibt es hier.



5 Kommentare:

  1. Ein unglaublich schlechter Film. Unlogische Handlung, unglaubwürdige Schauspieler, wenig bis kaum Atmosphäre und kaum vorhandene Filmmusik. Insgesamt alles unglaublich laienhaft inszeniert. Eine Schurkin, die am Ende erklärt warum sie böse ist.

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    1. Hey, du warst doch schon auf der OSTZONE-Facebook-Seite, oder? Du musst ja einen sehr großen Hass auf uns haben. Aber bitte, ist in Ordnung. Ich bin immer gern bereit zu diskutieren. Aber das dann vernünftig.Wenn du magst, tritt mit mir in Kontakt und wir quatschen 'ne Runde :)

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    2. Das sehe ich anders. Die Ausführliche Begründung findest Du im Review, das oben verlinkt ist.

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    3. "und kaum vorhandene Filmmusik"

      wird wenigstens gesungen und getanzt? das ist schließlich essentiell für guten horror...

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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