Donnerstag, 30. Oktober 2014

Der New York Ripper von Lucio Fulci

Der New York Ripper (Italien 1982) von Lucio Fulci
In New York treibt ein Serienmörder sein Unwesen, dessen größtes Vorbild offenbar Donald Duck ist - jedes Mal, wenn er - sobald er wieder einen Mord begangen hat - bei dem abgehalfterten Detective Fred Williams, der die Ermittlungen in diesem Fall leitet, anruft und mit seinen Taten angibt, quakt er wie eine Ente auf Speed in den Telefonhörer. Bei seinen Taten liebt der Gesuchte es, seine wehrlosen Opfer mit einer Rasierklinge zu schneiden und sie möglichst langsam zu töten. Williams verbündet sich mit dem anerkannten Psychologen Paul Davis, um dem Morden Einhalt zu gebieten. Ihre Zusammenarbeit wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn der Mörder hat sich sein nächstes Opfer bereits ausgesucht und es auch entführt. Nun steht das ermittelnde Duo noch mehr unter Druck, denn die entführte Frau ist Detective Williams mehr als nur bekannt. Während die Polizei fieberhaft daran arbeitet, den Mörder rechtzeitig zu finden, enthüllt Davis Schritt für Schritt die Hintergründe und die Motivation des Täters...

Der New York Ripper von Lucio Fulci
Hat sich die obige Inhaltsangabe auch nur ansatzweise so angehört, als wäre "Der New York Ripper" ein spannender Film? Wenn ja, dann hat sie dem Film etwas voraus, der ist nämlich ein Ausbund an Langeweile. Man merkt, dass Fulci die Handlung ziemlich egal war und es ihm nur darum ging, die einzelnen Mordszenen irgendwie miteinander zu verbinden und mehr schlecht als recht Spielfilmlänge zu erreichen. Dabei bringt Fulci auch noch das Kunststück fertig, alle Frauen in diesem Machwerk dermaßen unerotisch wirken zu lassen, dass man nicht anders kann, als ihm hier Absicht zu unterstellen, denn dass Fulci von Frauen allgemein keine allzu hohe Meinung gehabt haben dürfte, ist ja bekannt (siehe zum Beispiel die Interviews auf der DVD von Woodoo). Diese Gefühle lebt er auch bei den Mordszenen, die hauptsächlich aus laaaangsaaamen und blutigen Schnitten mit der Rasierklinge und unendlichem Gekreische der Mordopfer bestehen, voller Inbrunst aus.
(Achtung, für den folgenden Absatz schicke ich eine Spoilerwarnung voraus) Besonders bescheuert ist die Motivation des Killers. Dieser ermordet Frauen, weil er es für ungerecht hält, dass seine Tochter an Krebs sterben muss. Ist ja völlig klar, dass da nur ein paar blutige Morde an völlig unschuldigen Frauen helfen, oder etwa nicht? Das nervige Quaken macht er deshalb andauernd, weil sich seine Tochter (die er übrigens nie besucht - wirklich ein ganz toller Vater, dieser Typ) im Krankenhaus immer Donald-Duck-Cartoons ansieht. Die fand er wohl sehr inspirierend (wobei ich sofort glaube, dass Donald Duck unserem Mörder intellektuell haushoch überlegen ist). Die Schauspieler wirken jedenfalls die ganze Zeit über so, als ob sie ganz genau wüssten, in was für einem Dreck sie hier mitspielen und schauen dermaßen emotionslos, als hätten sie in der Steven Seagal School of Acting ihren Abschluss gemacht.

Fazit zum New York Ripper
Es wäre besser gewesen, wenn Fulci bei seinen Horrorfilmen geblieben wäre, denn die sind wenigstens unterhaltsam. "New York Ripper" ist maximal als Schlafmittel zu gebrauchen, wenn man müde genug ist, um über die Blödheit des Drehbuchs hinweg zu sehen.

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