Sonntag, 5. Februar 2017

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt von Martin Bourboulon

Mama gegen Papa - Wer hier verliert, gewinnt (FR 2015) von Martin Bourboulon
Florence und Vincent Leroy haben drei gemeinsame Kinder und sind im Berufsleben erfolgreich. Das einzige Problem: Sie kommen miteinander nicht mehr klar und wollen sich daher scheiden lassen. Verläuft anfangs alles nach Plan, gerät die ganze Sache aus den Fugen, als beide gleichzeitig genau die Beförderung erhalten, von der sie ihr Leben lang geträumt haben. Eines ist dem Ex-Ehepaar in spe schnell klar: Es soll doch bitte der Ehepartner das Sorgerecht für die Kinder bekommen, denn wenn man sich um die eigene (zugegebenermaßen etwas schwierigere) Brut kümmern müsste, stünde das ja der eigenen Selbstverwirklichung im Weg. Also beginnt praktisch über Nacht ein Wettbewerb, wer von beiden der schlechtere Elternteil ist, damit das Gericht dem jeweils anderem das Sorgerecht aufhalst...


Es gibt so Filme, bei denen man sich fragt, ob bei der Entstehung irgendjemand gut gefunden hat. Der Vulkanfilm ist so einer. Und "Mama gegen Papa" reiht sich nahtlos in diese Riege unlustiger Komödien ein. Sehr oft haben solche Filme das Problem, dass einer der beiden Protagonisten sich wie ein dämlicher Ignorant aufführt, bevor er oder sie endlich kapiert, dass die wahre Liebe die ganze Zeit vor ihm/ihr stand. Martin Bourboulon hat dieses Problem in "Mama gegen Papa" auf seine ganz eigene Art und Weise geklärt: Hier sind beide Hauptfiguren unerträgliche Arschgesichter.
Kinder schlagen? Kein Problem! Dem Freund der Tochter die Titten zeigen? Macht doch nix! Dem großen Sohn absichtlich mit einem Rasierer den halben Hinterkopf kahl scheren? Ist doch lustig! Dem kleinen die Geburtstagsfeier versauen? Nun lacht doch, Leute!
Ich habe kein Problem mit politisch unkorrekten Komödien. Es stört mich aber, wenn sie ihr Hauptziel, die Menschen zum Lachen zu bringen, so klar verfehlen. Man sieht hier eigentlich nur zwei egozentrische Vollidioten, die an niemanden außer an sich selbst denken, sich wie Kleinkinder aufführen, und dabei noch nicht einmal besonders lustig rüberkommen. Da hilft es auch nichts, dass Laurent Lafitte und Marina Fois durchaus so wirken, als könnten sie mit dem richtigen Skript überzeugende Leistungen abliefern und die Entschuldigung bei den Kindern knapp zwei Minuten vor dem Ende macht rein gar nichts wieder wett. Nur am Ende musste ich kurz auflachen, wenn auch aus dem falschen Grund: Als sie ihm zeigt, dass er sie bei einem kurzen Rückfall geschwängert hat, war das für mich nicht das von den Machern angedachte Happy End. Ich hab mir nur gedacht, dass jetzt noch ein armes Kind bei diesen beiden gestörten Existenzen aufwachsen muss.

Aber hey, wisst ihr, was diese "Komödie" unbedingt gebraucht hat? Genau, ein deutsches Remake:



Und wenn ich nach dem Trailer gehe, haben sie überhaupt nichts geändert, sondern scheinbar einfach Szene für Szene den gleichen Film gedreht. Kann mir mal jemand den Sinn von so einer Herangehensweise erklären? Das Original war doch erst 2015 im Kino, verdammt nochmal!!
"Mama gegen Papa - wer hier verliert, gewinnt" - Und wer sich diesen FIlm ansieht, hat schon verloren.

6 Kommentare:

  1. Anfang gelesen: Idee klingt schon mal gut.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Deshalb wollten wir den Film auch sehen. Und ein ganz klein wenig hab ich noch die Hoffnung, dass die Macher des Remakes sich dachten, dass sie die gute Grundidee besser umsetzen können.

      Löschen
    2. Die Hoffnung ist eine fiese Type...

      Löschen
  2. Okay, das war dann wohl nix. :-)

    AntwortenLöschen