The Dark Knight Rises
Christopher Nolans Abschluss seiner Batman-Trilogie bietet alles, was die ersten beiden Filme ausgezeichnet hat und führt die Geschichte zu einem befriedigenden Ende. Nach "The Dark Knight" wurde es ruhig in Gotham City, Verbrechensrate tendiert gegen Null. Batman hat die Verbrechen von Harvey Dent auf sich genommen, die Stadt feiert gerade dessen Todestag. Im Untergrund rumort es aber gewaltig. Ein Mann namens Bane hat eine gewaltige Armee, bestehend aus den Unzufriedenen und Ausgestoßenen, um sich geschart. Als gegen Gotham losschlägt, will Batman ihn stellen - und wird körperlich und psychisch von Bane gebrochen.
Der Film nimmt die Themen seiner beiden Vorgänger auf und führt sie zu einem konsequenten Ende. Dass die Wahrheit rund um Harvey Dent ans Licht kommen könnte, habe ich mir schon gedacht, obwohl ich Nolan durchaus zugetraut hätte, dass er Batmans Ruf in Gotham City nicht rehabilitiert (was er ja eigentlich auch nich getan hat). Aber die Art und Weise, wie das passiert ist, hat mir sehr gut gefallen. Natürlich könnte man sich darüber beschweren, dass so Batmans und Gordons Bemühungen völlig umsonst waren, aber man kann (und soll) den Leuten in so einer Sache die Wahrheit nicht verschweigen, weil man glaubt, sie beschützen zu müssen. Deshalb gefällt mir gerade dieser Teil des Films besonders gut.
The Avengers
Marvels "Avengers" ist quasi der Gegenentwurf zu düsteren Comicverfilmungen wie "The Dark Knight Rises". Bunt und laut ist hier die Devise. Hier werfen die Helden selbst im Angesicht des sicheren Todes noch mit coolen Witzen um sich. Klar kann man sich hier nicht unbedingt einen Film mit Tiefgang erwarten, aber dieser ultimative Nerdgasmus ist trotzdem cool.
Und die nächste Comicverfilmung. In der Zukunft wird das Verbrechen völlig außer Kontrolle geraten. Die einzigen, die noch für so etwas wie Ordnung sorgen können, sind die Judges. Diese sind Polizisten, Ankläger und Richter in einem. Wenn sie dich bei einem Verbrechen erwischen, sprechen sie sofort das Urteil und vollstrecken es zum Teil auf der Stelle (selbst wenn es "Tod durch Erschießen!" lautet). Einer dieser Judges ist Judge Dredd. Er ist eine lebende Legende unter den Judges. Dredd soll eine junge Rekrutin beurteilen und feststellen, ob die junge Frau geeignet ist, ein Judge zu werden. An ihrem ersten Tag geraten die beiden gleich an Ma-Ma. Diese ist die Chefin eines Drogenkartells und hat in Mega City One einen Wohnkomplex mit 200 Stockwerken unter ihre Kontrolle gebracht. Als Dredd und die Rekrutin einen von Ma-Mas Dealern festnehmen, sorgt diese dafür, dass sie in "ihrem" Wohnblock festsitzen und hetzt ihre Männer auf sie. Obwohl sie zahlenmäßig unterlegen sind, beschließen Dredd und die Rekrutin, dass ein Angriff die beste Verteidigung ist. Gemeinsam arbeiten sie sich Stockwerk für Stockwerk zu Ma-Ma vor.
Pete Travis' Verfilmung des "Judge Dredd" Comics ist um Welten besser als die Variante aus dem Jahr 1995 mit Sylvester Stallone. Das liegt mitnichten daran, dass Travis' Film um Welten brutaler ist. Es liegt daran, dass Travis und Co der Vorlage wesentlich treuer bleiben als damals Danny Cannon und Sly. Der 90er Jahre Film ließ Dredd damals nach ca. 5 Minuten seinen ihn anonymisierenden Helm abnehmen und wollte uns den Mann hinter der Maske zeigen. Ein ambitioniertes Vorhaben, das fundamental gescheitert ist. In "Dredd" begeht man diesen Fehler nicht. Sicher fragt man sich, wie Dredd zu dem geworden ist, der er ist. Dennoch bleibt er den ganzen Film über anonym, man sieht durch den Film nur seine untere Gesichtshälfte. Das passt sehr gut zum Thema des Films. Dredd ist nämlich - obwohl er die Hauptfigur darstellt - nicht der "Held" der Geschichte. Er ist das Gesetz. Und das ist auch anonym und behandelt alle gleich.
Ziemlich beste Freunde
And now for something completely different. Philippe, ein Mann der oberen 10.000 ist nach einem Unfall beim Paragliding vom Hals abwärts gelähmt und sucht einen Assistenten, der ihm hilft, im Alltag zurecht zu kommen. Dabei sucht er sich - zur Überraschung aller anderen - ausgerechnet mit Driss den Bewerber aus, der ihm von Anfang an sagt, dass er sich eigentlich nur beworben hat, weil er sonst kein Arbeitslosengeld mehr bekommt. Driss selbst ist anfangs ebenfalls eher skeptisch. Dennoch entwickelt sich zwischen den beiden nicht nur ein Vertrauensverhätnis, sondern eine tiefgehende Freundschaft.
Normalerweise kann man mich mit Filmen, die einem eine ach so wichtige humanistische Botschaft vermitteln wollen, jagen. "Ziemlich beste Freunde" ist da ganz anders. Der Film begeht nämlich einen Fehler nicht: Uns irgend etwas davon vorzupredigen, dass wir doch gefälligst alle Menschen im Rollstuhl lieb haben sollen. Der Film schildert einfach, wie zwei völlig unterschiedliche Männer eine Freundschaft aufbauen, die unter normalen umständen nicht zustande gekommen wäre. Davon abgesehen konnte ich bei diesem Film öfter lachen, als bei allen von mir gesehenen Hollywood-Komödien der letzten fünf Jahre. Zusammengenommen.
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