Samstag, 2. März 2013

Filme von A bis Z: R wie Return of the living Dead: The Dead Hate the Living

Return of the Living Dead: The Dead
Hate the Living
Ein verlassenes Krankenhaus ist für den jungen Regisseur David und seine Crew die perfekte Location für ihren neuen Horrorfilm. Deshalb brechen sie in der Nacht dort ein, um ihren Film zu drehen. Als sie dort einen uralten Sarkophag inklusive erstaunlich gut erhaltener Leiche finden, sehen David und Co ihre große Chance gekommen: Ein Zombiefilm mit einer echten Leiche, das wäre doch ein Hit! Dumm nur, dass der Sarkophag, sobald er einmal eingeschaltet (ja, genau) wurde, Toten sofort wieder auferstehen lässt. Dieser, ein Untoter namens Eibon (!) kann nun endlich seine Welteroberungspläne in die Tat umsetzen und holt sich dafür erstmal Verstärkung durch das nunmehr offene Dimensionstor. David und seine Filmcrew kämpfen ums nackte Überleben, während sie offenbar hoffungslos in dem Krankenhaus eingesperrt sind...

Return of the Living Dead: The Dead Hate the Living

Es wurde ja auch wirklich Zeit, dass ich hier einmal einen Film von Full Moon Features bespreche. Schließlich hat die Firma von B-Movie Veteran nicht nur mir schon sehr viel Freude mit ihren Filmen bereitet. "Return of the Living Dead: The Dead Hate the Living" (der im Original nur "The Dead Hate the Living" heißt) aus dem Jahr 2000 war Full Moons erster Zombiefilm. Und es ist Full Moon auch gelungen, mit dem wie üblich eher kleinem Budget (laut IMDB hatte man nur 150.000 Dollar zur Verfügung) einen sehr unterhaltsamen auf die Beine zu stellen. Natürlich darf man dabei keine anspruchsvolle Unterhaltung erwarten. Die Story selbst hat mehr Löcher als ein durchschnittlicher Emmentaler und die Dinge, die total Sinn ergeben, sind im Vergleich zu jenen, die es nicht tun, doch deutlich in der Minderheit. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch.



Die Schauspieler in The Dead Hate the Living

Nur um Missverständnissen vorbeugen eines vorweg: Die nächsten großen Superstars der Schauspielzunft bekommt man in "The Dead Hate the Living" ganz bestimmt nicht zu sehen. Dennoch sind die gebotenen Leistungen für einen B-Movie mit Schmalspurbudget überraschend passabel. Eric Clawson spielt den Jungregisseur David Poe (!) recht glaubhaft und Jamie Donahue kommt als Topaz sehr sympathisch rüber. Das gilt auch für Wendy Speake als Davids Schwester und Kimberly Pullis als Zicke vom Dienst. Matt Stephens sieht ein wenig so aus wie Rob Zombie und wirkt auch angemessen diabolisch. Die Zeit ihres Lebens hatten aber offenbar der leider bereits verstorbene Matthew McGrory und Andre Newman als Untote. McGrory stand für zwei Dinge im Guinness Buch der Rekorde: Erstens hatte er mit Schuhgröße 60 die größten Füße der Welt und zweitens war er mit fast 2 Meter 40 Körpergröße der größte Schauspieler weltweit. Regisseur Dave Parker sagte im Making of, dass McGrory auf seinem Bewerbungsfoto neben einer Telefonzelle stand - und diese um einiges überragte. Man stelle sich diesen Herrn in vollem Zombie-Makeup vor, wie er einem mit der Axt in der Hand gegenüber steht, kann es einem schon kalt den Rücken hinunter laufen (obwohl er angeblich ein sehr umgänglicher Mensch gewesen sein soll). Andre Newman (der Herr auf dem Cover) hat zwar nicht McGrorys körperliche Größe, dafür aber genug Muskelmasse, um mindestens genauso bedrohlich zu wirken. Er setzt seine physische Präsenz sehr gekonnt ein und so hat man das Gefühl, dass die Charaktere sich höchstens aussuchen können, auf welche grausame Art und Weise sie sterben wollen. Das alles wäre aber nichts wert, wenn die Effekte nicht so gut wären. Im Making of erklärt Regisseur Dave Parker (der übrigens als Verkäufer in einem Shop einen kleinen Gastauftritt hat), dass ihm aufgrund des geringen Budgets klar war, dass er keine Armeen von Untoten aufmarschieren lassen kann. Deshalb konzentrierte man sich auf einige wenige (eben McGrory und Newman) und das hat sich wirklich ausgezahlt, denn die beiden sehen schlicht großartig aus.

Schwächen im Drehbuch

Das einzige Manko, was man dem Film ankreiden kann, sind einige Schwächen im Drehbuch. Manches ergibt bei genauerer Analyse keinen Sinn. So frage ich mich zum Beispiel jedes Mal wieder, wieso in einem offenbar schon länger verlassenem Krankenhaus immer noch ein paar Tote in der Pathologie liegen und wieso sich Eibons Untote für den Showdown extra in den Fake-Gräbern des Friedhofsets von David und Co verstecken, um dann theatralisch aus den Plastikgräbern zu steigen, ist mir auch nicht klar (vielleicht legt Eibon bei seinen Untertanen auch nur Wert auf Showmanship, wer weiß). Dann könnte man auch gleich fragen, wie einige Dämonen, die man uns gar nicht erst gezeigt hat, offenbar nach draußen gekommen sind und nun offenbar zumindest im Rest der Stadt für Chaos sorgen. Das alles bemerkt man zwar, dadurch macht der Film aber nicht weniger Spaß.

Fazit zu The Dead Hate the Living

Dave Parker ist mit "The Dead Hate the Living" ein sehr spaßiger Zombiefilm gelungen. Dafür gibt es eine Empfehlung von mir für jeden Genrefan. Und bevor ihr mich drauf ansprecht Ja ich weiß, dass der deutsche Verleiher dem Film einen anderen Titel verpasst hat, um ihn mit der beliebten "Return  of the living Dead"-Reihe in Zusammenhang zu bringen. Mit dieser hat "The Dead Hate the Living" nichts zu tun (was mich aber trotzdem nicht davon abhält, den Film im Film-ABC unter "R" einzuordnen. Ich gehe halt nach den deutschen Titeln vor, auch wenn diese streng genommen Blödsinn sind).

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