Mercenaries (USA 2014) von Christopher Olen Ray |
Mercenaries von The Asylum
(Achtung Spoilerwarnung) Die Asylanten haben es tatsächlich geschafft. Zum ersten Mal haben sie den Film, auf denen ihr Mockbuster beruht, nicht nur zeitnah kopiert, sondern gleich überholt, denn während Expendabelles noch in der Entwicklung steckt, gibt es "Mercenaries" schon auf DVD. In meinen Augen ist das ein deutliches Zeichen dahingehend, dass für Stallones weiblichen Expendables-Ableger der Zug endgültig abgefahren ist, aber das nur nebenbei.
Der Plot von "Mercenaries" ist so dünn wie ein Blatt Papier und wurde dementsprechend schon hunderttausendmal verfilmt. Logik und Konsistenz sind auch nicht die Stärke des Drehbuchs von Edward DeRuiter (der außerdem in Battle of Los Angeles mitgespielt hat). Das ist aber völlig egal, denn unterhaltsam ist "Mercenaries" allemal.
Das liegt unter anderem an Brigitte Nielsen, die als Ulrika dermaßen viel Spaß hat, dass man als Zuschauer gar nicht anders kann, als sich minutenlang den A... abzulachen, während Nielsen sich mit ihrem Overacting nachdrücklich für die Hauptrolle in einem Remake von ILSA empfiehlt. Vivica A. Fox schaltet in dem Moment, in welchem sie die Seiten wechselt, augenblicklich in denselben Overacting-Modus und verkündet gleich, dass sie George Clooney mit einem Dildo vögeln will (vielen Dank für die Info). Der Rest des Casts nimmt seine Rollen ungefähr genauso ernst, nämlich gar nicht. Einzig Alexis Raich übertreibt es als Lexi mit dem Overacting und geht einem so sehr auf die Nüsse, dass man bei ihrem recht vorhersehbaren Ableben einen Jubelchor anstimmen möchte.
Regisseur Christopher Olen Ray inszeniert die ganze Chose recht flott, manche der kurzweiligen Actionszenen sind aber ein wenig unübersichtlich geschnitten. Außerdem wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Rolle von Cynthia Rothrock ein wenig größer gewesen wäre und man ihr ein oder zwei Martial-Arts-Kämpfe gegeben hätte. Schade ist auch, dass Ulrikas angeblicher Hass auf Männer letztendlich nur behauptet ist, da dieser Plotpoint im Verlauf der Geschichte kaum eine Rolle spielt und Ulrikas Truppen ausschließlich aus Männern bestehen.
"Mercenaries" kommt mit sehr wenig Exposition aus und spart es sich, Gott sei Dank, die Laufzeit mit überflüssigem Zeug in die Länge zu ziehen. Dadurch kommt keine Langeweile auf, zuweilen würde man sich aber wünschen, dass die Geschichte die vorgezeichneten Pfade verlässt und zumindest ein bisschen mehr Originalität zeigt. Hier heißt es leider: Fehlanzeige!
Noch einmal kurz zu den Expendabelles: "Mercenaries" macht diesen Film eigentlich obsolet. Die Handlung wird, wenn wir uns ehrlich sind, nicht viel weniger klischeebeladen sein. Was die Schauspielerinnen angeht, denke ich, dass Zoe Bell, Kristanna Loken, Cynthia Rothrock, Brigitte Nielsen und Vivica A. Fox locker auch bei den Expendabelles mitspielen könnten. (Wen wollen die jetzt bei Expendabelles eigentlich einsetzen? So viele weibliche Actionstars gibt es ja leider nicht.) Was sollte also noch für Expendabelles sprechen? Ein paar Explosionen mehr und ein höheres Budget reichen mir nicht als Grund.
Fazit zu Mercenaries
"Mercenaries" ist ein billiger, aber nichtsdestotrotz unterhaltsamer, kleiner B-Actionfilm. Wenn man sein Gehirn ausschaltet und nicht mehr erwartet, als hirnlose Unterhaltung, wird man hier nicht enttäuscht.
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