Mittwoch, 8. Januar 2014

Fußballer Thomas Hitzlsperger outet sich als schwul

...und auf den Webseiten der Boulevard- und der Qualitätsmedien zerreißen die User sich die Schandmäuler. Machen wir doch einen kleinen Rundgang und schauen, wie homophob Herr und Frau Österreicher wirklich sein können.

(Rechtschreibung und so weiter wurde nicht verändert, ich habe alle Postings so übernommen, wie sie sind. Die Postings können bei den jeweiligen Artikeln nachgelesen werden.)

Krone.at:

Klempner:
"Unsere Nachbarn könnten ja die 1. Bundesliga in 1.Homoliga umtaufen!"

herrmaier:
"@ crunkhatonk: Ich geb Dir Recht, dass Feindbilder als erstes bei uns abgestellt gehören. Nur: Putin ist nicht gegen Schwule. Er hat x-mal wörtlich und schriftlich verkündet, dass er gegen die vom Geldadel betriebenen Schwulenparaden verbietet. Er möchte nicht, dass russische Kleinkinder, ob sie wollen oder nicht, sehen müssen, wie sich zwei halbnackte Männer die Zungen in den Mund stecken. Und er bat diesbezüglich den Westen um Respekt seinem Volk gegenüber. Alles andere ist Propaganda."

anaximander5986:
"Eine traurige Geschichte, ich hoffe, Hitze wird bald wieder gesund !"

alterkenner:
"na da wird er jahre lang ein paradies in der kabine gehabt haben. vormittags training, dann duschen(22 zumpferl um ihn)nachmittags nach der 2 trainingseinheit duschen. wieder etliche zupferl um ihn. wochenende nach dem spiel duschen. mhh das war für ihn ein paradies.bei solchen leuten rennt viel im kopf verkehrt.können gute menschen sein, aber was das sexuelle betrifft,sollten sie schnell einen arzt aufsuchen.denn wenn ma a zumpf als mann besser gfallt,als 90-60-90 dann schnell zum arzt"

kaifoon:
"wen interessiert das ob der schwul ist oder nicht, diese schwulen haben eine persönlichkeitsneurose und glauben die erdkugel dreht sich nur um sie."

josoisjuniors:
"Thomas Hitzlsperger war in seinem führigen letzten leben eine sehr gefühlvolle frau und hatte zwei töchter"

eskimo1170:
"Na gratuliere allen ehemaligen Mitspielern in den Duschen ......daher der Begriff "WARMDUSCHER"!"

Durch Blicker (auf die Frage, wieso Homosexualität und Pädophilie immer noch oft in einen Topf geworfen werden):
"liegt wohl daran, dass pädophile zumeist unzucht mit buben begehen!"

Freies Wort:
"Wenn ein Spieler von hinten gedeckt wird, hat das schon mit seiner sexuellen Orientierung zu tun!"

nullundnichtig:
"Wayne? ich stell mich auch nicht auf die straße und schrei "ich bin hetero, seht mich an"! jeder hat das recht, dass zu machen was er will, aber dieses ständige "schwul sein- outing" erzeugt bei mir brechreiz und langeweile."

stoneisland2:
"Gerade die grünen in Wien sehen es als leider als ihre vorrangige Aufgabe an, allen vorzuschreiben wie zu verkehren." (Man kann offenbar jedes Thema zum Grünen-Bashing verwenden, auch wenn es um Fußball geht.)

Nicht streicheln nicht füttern:
"Oh Mann, nicht auch der Hitzi...
Wem soll man da noch vertrauen?"

donquichote:
"im deutschen fernsehen ist das die schlagzeile, sogar ein deutscher regierungssprecher hat sich zu wort gemeldet, wie lächerlich ist den das. oder ist das schon die angekündigte einschränkung der meinungsfreiheit in der eu unter dem deckmantel der toleranz."



Falls sich jemand fragen sollte, warum so etwas heutzutage noch eine Schlagzeile wert ist, der sollte sich einmal durchlesen, was zum Beispiel so manche Fußballtrainer und Vereinsbesitzer dazu sagen: Werner Gregoritsch und George Becali. Oder man kann sich einfach die Gesänge der österreichischen Fans vor dem letzten Auswärtsmatch gegen Deutschland anhören:


Oder vielleicht auch das hier:

Dazu gibt es auch einen lesenswerten Kommentar auf derStandard.at von Tom Schaffer. Bleibt noch zu sagen, dass es bei den vielen negativen und "mir egal!"-Kommentaren mindestens genauso viele verständnisvoll und unterstützende Wortmeldungen gibt (und zwar in allen hier verlinkten Foren). Das macht dann doch Mut, dass sich unsere Gesellschaft langsam bessert. Irgendwie würde ich mir ein solches Outing einmal im österreichischen Wintersport wünschen und zwar vor allem deshalb, weil dann die Aufregung zumindest bei uns noch um vieles größer wäre (und ich das dem Schröcksnadel nach seinem letzten Interview wirklich gönnen würde).

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