Freitag, 31. Januar 2014

Open House von Andrew Paquin

Open House (2010) von Andrew Paquin
Alice (Rachel Blanchard) und Josh (Stephen Moyer) wollen nach ihrer Scheidung ihr gemeinsames Haus verkaufen. Ein gemeinsamer Freund, der Immobilienmakler Carl (Gabriel Olds), soll ihnen dabei helfen. Nach einer vielversprechenden Führung, bei der mehrere Parteien Interesse an dem Haus gezeigt haben, schmeißt Alice eine Abschiedsparty, zu der sie ihre beste Freundin Jennie (Anna Paquin, Margaret) einlädt. Als Alice am nächsten Morgen aufwacht, findet sie Jennie ermordet im Keller des Hauses wieder. Das ist noch nicht alles, denn Alice muss sehr bald herausfinden, dass David (Brian Geraghty), einer der interessierten Käufer, dass Haus gar nicht verlassen und sich dort versteckt gehalten hat. Nun will er gemeinsam mit seiner verrückten Schwester Lila (Tricia Helfer) in dem Haus einziehen. Alice findet bald heraus, dass David eine sehr kranke Form der Zuneigung für sie empfindet und er sie - im Gegensatz zu Lila - nicht umbringen möchte, weshalb er Alice auch heimlich vor Lila versteckt. Alice muss so tun, als ob sie in David verliebt wäre, wenn sie irgendwann eine Gelegenheit zur Flucht haben möchte. Währenddessen bringen Lila und David immer mehr Leute aus der Nachbarschaft um...



Open House aka Psycho House von Andrew Paquin - Ein Film ohne Handlung
Eigentlich könnte man die Handlung von "Open House" (der auch unter dem Titel "Psycho House" verkauft wird) auch so zusammenfassen: Ein Geschwisterpaar macht gerne Leute tot. Im Keller ihres Hauses haben sie eine doofe Nuss angekettet, die sie am Ende auch umbringen. Dann fahren sie weiter. Filmende.
Dieses Nichts von einer "Handlung" hat Regisseur Andrew Paquin auf über 80 Minuten aufgeblasen. Die Spannungskurve gleicht von der ersten bis zur letzten Minute eher einer EKG-Flatline, schließlich muss ein so dünner Plot mit allerlei Füllszenen gestreckt werden. So sehen die Zuschauer minutenlang, dass Lila die Waschmaschine nicht bedienen kann und David, wie er großartig verkündet, dass er jetzt Milch kaufen geht. Irgendwann ab Minute 40, wenn David ein gefühltes Dutzend Leute vor dem Fenster umgebracht hat, ohne auch nur die Vorhänge zuzuziehen (besonders die Szene, in der die Putzfrau des Hauses minutenlang die Fensterscheibe vollblutet, ohne dass das irgendjemanden draußen auffällt, ist besonders bescheuert), gibt man die letzte Hoffnung auf, dass hier noch irgend etwas von Interesse passieren könnte. Zumindest dahingehend wird man nicht "enttäuscht", der Film plätschert bis zu seinem Ende genauso langweilig und vorhersehbar dahin, wie man es erwartet.

Starensemble aus der Verwandtschaft
Andrew Paquin hat immerhin das Glück, dass er der Bruder von Anna Paquin ist. Die Oscarpreisträgerin spielt sonst nur in Filmen mit, die ein paar Klassen über "Open House" zu finden sind. Anna Paquin hat dann wohl noch ihren Ehemann Stephen Moyer mitgenommen, der heute vor allem durch die Vampirserie "True Blood" bekannt ist. Bei Tricia Helfer hat sich in diesem Zeitraum kurz nach "Battlestar Galactica" karrieretechnisch laut IMDB nicht allzu viel Aufregendes getan. Da tut man sich natürlich relativ leicht, ein für diesen Film viel zu gutes Ensemble zusammen zu bekommen, wobei Anna Paquin maximal fünf Minuten lang mitspielt. Brian Geraghty stakst nur emotionslos durch die Gegend, Tricia Helfer hat in ihrer Rolle keine Gelegenheit schauspielerisch zu glänzen und Stephen Moyer bemüht sich so sehr nicht aufzufallen, dass man fünf Minuten nach dem Abspann schon Probleme damit hat, sich daran zu erinnern, welche Rolle er eigentlich gespielt hat. Rachel Blanchard (die Frau hat zuvor unter anderem den Paris-Hilton-Verschnitt in "Snakes on a Plane" gespielt und war eine Zeit lang bei der erzkonservativen Serie "Eine himmlische Familie") hätte als nominelle weibliche Hauptrolle zwar genug Screentime, wird aber von den trägen und uninspirierten Dialogzeilen, die Paquin (der auch der Drehbuchautor war) verbrochen hat, erfolgreich an jeder Form von schauspielerischer Entfaltung gehindert.

Fazit zu Open House
Dieser Film ist einfach nur vergessenswert. Paquin schafft es weder mit der Geschichte, noch mit seiner sterilen Inszenierung, die Zuschauer zu fesseln. Dabei ist es völlig egal, ob auf der DVD nun "Open House" oder "Psycho House" steht.

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