Dienstag, 3. März 2015

Apartment 143 - Residenz des Bösen von Carles Torrens

Apartment 143 - Residenz des Bösen (Spanien 2011) von Carles Torrens
Ein Team von Parapsychologen wird von einem verzweifelten Familienvater gerufen, dessen Familie nach dem Tod der Mutter in eine neues Apartment gezogen ist. Seit dem Umzug nahmen die seltsamen Erlebnisse, die bereits davor begannen, nach einer anfänglichen Ruhepause immer mehr zu. Es dauert nach der Ankunft des Teams auch nicht lange, bis die übersinnlichen Erscheinungen wieder losgehen. Die Experten stellen schnell fest, dass sich diese allesamt auf die ältere Tochter der Familie zu konzentrieren scheinen. Die Parapsychologen können mit ihren Kameras schon bald beeindruckendes Beweismaterial festhalten. Die Frage ist nur, ob sie noch dazu in der Lage sein werden, lebend aus dem Apartment zu kommen und es der restlichen Welt zu präsentieren...


Apartment 143 von Carles Torrens
Nach "72 Stunden" gibt es hier gleich den nächsten spanischen Film. Eigentlich kann ich diese ganzen "Found Footage"-Filme, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr sehen. Ein weiteres Argument gegen den Film ist in meinen Augen der Covertext, der ihn als Mischung von "The Ring" und "Paranormal Activity" anpreist - die finde ich beide unerträglich. Warum habe ich diesen Film dann gekauft? Naja, in der "5 DVDs für 20€"-Box von Müller lag halt nichts besseres und zur Not landet das Ding halt auf Ebay, dachte ich mir. Dennoch hat "Apartment 143" (Originaltitel: "Emergo") es geschafft, mich teilweise positiv zu überraschen.
(Ab hier gilt mal wieder eine Spoilerwarnung!) Nicht, dass ihr mich falsch versteht: "Apartment 143" ist bar jeglicher Originalität und läuft zum allergrößten Teil ganz genauso ab wie all die Filme mit ähnlicher Thematik vor ihm. Das ist doppelt schade, denn  was "Apartment 143" besser macht als der restliche Found Footage-Mist (zu dem der Film nur insofern gehört, als dass er aus den Aufnahmen der Experten besteht, die aber - Spoiler! - ausnahmsweise mal nicht draufgehen), ist das ganze Drumherum. Bei "Apartment 143" dürfte es sich um den ersten Found Footage-Film handeln, der unglaubwürdige Szenen weiträumig umschifft. Positiv zu vermerken ist auch, dass Carles Torrens die Exposition so knapp wie möglich hält und inszeniert die ganze Chose recht flott und es gibt einige gelungene Schockeffekte. Die Schauspieler, unter ihnen der vor Ewigkeiten für den Oscar nominierte Michael O'Keefe, liefern eine (für dieses Genre) recht passable Leistung ab. So ist der Film halbwegs unterhaltsam und man hat nicht das Gefühl, damit unnötig Lebenszeit verschwendet zu haben. Es gibt eigentlich, abgesehen von der nicht vorhandenen Originalität, nur einen Minuspunkt, der dem Film dann doch schadet: Bei "Apartment 143" wäre es besser gewesen, wenn man am Ende eine Erklärung für die Spukerscheinungen gegeben hätte. Der Film stiehlt sich aber damit aus der Affäre, dass er die Parapsychologen eine völlig falsche Erklärung liefern lässt, die er eine Minute später mit der letzten Szene widerlegt und die Geschichte so nicht aufzulösen, obwohl es genug Möglichkeiten für ein befriedigendes Ende gegeben hätte.

Fazit zu "Apartment 143"
"Apartment 143" erfindet das Rad nicht neu, aber wenn man sich schon einen Film dieser Machart anschauen möchte (und "REC" gerade nicht greifbar ist), dann macht man mit Torrens' Werk nicht viel falsch.

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