Donnerstag, 24. April 2014

Der Ruf des Kuckucks von J. K. Rowling

Der Ruf des Kuckucks von J. K. Rowling alias Robert Galbraith
Das berühmte Model Lula Landry stürzt vom schneebedeckten Balkon ihrer Luxuswohnung im Londoner Stadtteil Mayfair in den Tod. Für die ermittelnden Polizisten steht schnell fest, dass es sich hierbei um einen Selbstmord handelt. Einzig Lulas Bruder hegt starke Zweifel an der offiziellen Version, er geht davon aus, dass seine Schwester ermordet wurde. Deshalb heuert er den Privatdetektiv Cormoran Strike an. Strike hat nicht nur in Afghanistan körperliche und seelische Wunden davongetragen. Er schläft nach dem Ende einer langjährigen Beziehung derzeit auf einer Campingliege in seinem Büro und er ist auch finanziell völlig am Ende. Da kommt ihm Landrys Bruder als reicher Auftraggeber gerade recht. Strike hat nicht die geringste Ahnung davon, was die Ermittlungen ihm und seiner neuen Sekretärin Robin abverlangen werden. Während beide immer weiter in die Welt der Reichen und Schönen eindringen, fördern sie Erschreckendes zutage...

Der Ruf des Kuckucks von J. K. Rowling alias Robert Galbraith
Rowlings zweites Buch nach der Potter-Reihe, "Der Ruf des Kuckucks", ist ein Stück klassischer Detektivliteratur. Dabei geht die Handlung nicht gerade schnell voran. Ruhig und bedächtig baut Rowling den Plot auf und lässt sich mit dem Mordfall (dass es einer ist, ist wohl kein großer Spoiler, oder?) Zeit. Genau hier habe ich aber ein Problem mit diesem Buch. Sich mit der Handlung ein wenig Zeit zu lassen ist ja gut und schön, aber wenn ich das Gefühl habe, mit wenigen Ausnahmen, alles zwischen den ersten 150 und den letzten 150 Seiten herausreißen zu können, ohne dass dabei allzu viele wertvolle Informationen verloren gehen würden, dann stimmt etwas nicht und die ellenlangen Befragungen von gefühlt jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten, helfen einem hier auch nicht weiter.
Dass das Buch dennoch spannend bleibt, liegt daran, dass Rowling mit dem Ermittlergespann Cormoran und Robin zwei sehr interessante Persönlichkeiten geschaffen hat. Cormoran, der Sohn eines Rockstars und eines Groupies, wollte dem unsteten Leben seiner Mutter entfliehen, indem er sich bei der Armee meldet und dort zum Sonderermittler ausbilden lässt. Nach dem Verlust seines Beines bei einem Bombenattentat in Afghanistan schlägt er sich nun als Privatdetektiv mehr schlecht als recht durch. Mit seiner schroff wirkenden Art erinnert Cormoran an die Detektive früherer Zeiten, Helden wie Mickey Spillanes Mike Hammer standen eindeutig Pate. Strikes neue Sekretärin Robin wurde ihm von einer Zeitarbeitsfirma zugeteilt und soll ihm eigentlich nur helfen, alles für den anscheinend unabwendbaren Konkurs vorzubereiten. Als dann überraschend der neue Auftrag bei der Tür hereinflattert, entwickelt sie ungeahnte investigative Fähigkeiten, von denen Cormoran mehr als einmal profitiert. Den beiden beim Ermitteln zu folgen macht einfach Spaß.
Die Auflösung des Falles werde ich hier sicher nicht preisgeben. So viel sei aber verraten: Sie ist genauso überraschend, wie sie logisch aus der Geschichte hervorgeht und wenn man genauer darüber nachdenkt, kommt man dahinter, dass Rowling es geschafft hat, immer wieder versteckte Hinweise einzubauen, ohne dass die Lösung jemals offensichtlich wird. Das macht den etwas langatmigen Mittelteil mehr als wett.

Fazit zu "Der Ruf des Kuckucks"
Mit Cormoran Strike und seiner Assistentin Robin (muss hier noch jemand gerade an Batman denken?) hat Rowling ein Ermittlerduo geschaffen, das hoffentlich noch viele spannende Fälle lösen muss. Das Buch selbst sollte dann aber ein wenig besser konstruiert sein. Zum Abschluss gibt es hier noch einen Bericht über die Enthüllung des Pseudonyms:


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