Castle Freak von Stuart Gordon (USA 1995) |
Castle Freak von Stuart Gordon
(massive Spoilerwarnung voraus) Der Trailer zu "Castle Freak" aus dem Haus Full Moon hinterlässt den Eindruck, es handele sich dabei um einen Splatterfilm ala "Re-Animator". Der Klappentext der DVD unterstützt diesen Eindruck noch. Ganz falsch ist das nicht, es gibt einige recht herbe Splatterszenen und das Makeup, die Jonathan Fuller als Giorgio trägt, ist wirklich phänomenal. Trotzdem wird man dem Film nicht gerecht, wenn man ihn nur aus diesem Blickwinkel betrachtet.
Ein Film über Verlust...
Ein zentrales Thema von "Castle Freak" ist der Verlust. Jeder der Protagonisten hat mit der einen oder anderen Form des Verlustes zu kämpfen. Die Reillys kommen mit dem Verlust ihres Kindes nicht zurecht. Ihre Tochter Rebecca (gespielt von Jessica Dollarhide) trauert nicht nur um ihren Bruder, sie muss auch noch damit fertig werden, dass sie ihr Augenlicht verloren hat. Die verstorbene Herzogin konnte es nicht verwinden, dass ihr Mann sie verlassen hat und lässt ihren Sohn Giorgio dafür büßen. Giorgio wurde dadurch um ein normales Leben betrogen und erhielt nie die Gelegenheit, Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. So ist die Tragödie vorprogrammiert.
...und Rehabilitation
Die zweite treibende Kraft des Filmes ist Johns Kampf darum, dass seine Frau ihm vergibt. Bevor er es schafft von seiner Frau wieder akzeptiert zu werden, muss er erst einmal erfahren, wie es ist, ganz unten anzukommen. Um bei ihr Vergebung zu finden, muss er erst den ultimativen Preis dafür bezahlen: Sein Leben (und schon sind wir wieder beim Thema Verlust).
Atmosphärisch ist der Film ebenfalls sehr gelungen. Das Schloss ist der perfekte Hintergrund für die Handlung, in seinen besten Momenten erinnert "Castle Freak" (der selbst auf der Geschichte "The Outsider" von H. P. Lovecraft beruht) an die Poe-Verfilmungen von Roger Corman.
Fazit zu Castle Freak
Stuart Gordons "Castle Freak" ist ein atmosphärischer kleiner Horrorfilm. Von mir bekommt der Film eine Empfehlung.
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