Dienstag, 19. Mai 2015

Mad Max: Fury Road von George Miller

Mad Max: Fury Road (USA/Australien 2015) von George Miller
In einer postapokalyptischen Welt regiert der Tyrann Immortan Joe mit eiserner Hand über die Menschen. Als seinen Männern der Außenseiter Max Rockatansky (Tom Hardy) in die Hände fällt, benutzen sie diesen als lebende Blutbank für einen von Joes Kriegern. Joes Vormachtstellung wird gefährdet, als einer seiner Capos, die Imperatorin Furiosa (Charlize Theron) Joes Frauen aus ihrem Gefängnis befreit und mit ihnen flieht. Diese Frauen gehören zu den seltenen Menschen gehören, die noch gesunde Kinder auf die Welt bringen können, und sind daher besonders wertvoll. Immortan Joe jagt Furiosa mit allen verfügbaren Männern. Einer von ihnen möchte trotz einer Krankheit an dem Kampf teilnehmen und nimmt Max als lebenden Blutbeutel mit. Als es zu einem ersten Zusammenstoß mit Furiosa kommt, sieht Max seine Chance gekommen, aus der Gefangenschaft auszubrechen...


Als es hieß, dass es mit einem vierten Mad Max-Film ernst werden würde, war ich erst einmal skeptisch. Mad Max ohne Mel Gibson in der Hauptrolle war für mich einfach schwer vorstellbar. Nachdem ich Fury Road gesehen habe, kann ich nur sagen: Was für ein Höllenritt von einem Film.
Eigentlich hat "Mad Max: Fury Road" den falschen Titel, da der heimliche Star Charlize Theron als Furiosa ist. Mad Max wird vor allem in der ersten Hälfte des Films in einigen Actionszenen regelrecht zum Beifahrer degradiert, während Furiosa mit ihren Getreuen  so ziemlich jeden aus dem Weg räumt, der ihr Schwierigkeiten macht. Das geht sogar so weit, dass den Zuschauern die einzige Szene, in der Mad Max alleine loszieht, um einen Teil der Gegner zu eliminieren, gar nicht gezeigt wird - wir sehen nur das flammende Inferno aus großer Entfernung.
Das tut dem Spaß am Geschehen aber keinen Abbruch. "Mad Max: Fury Road" ist ein Actionspektakel ersten Ranges mit packenden Kampfszenen und Verfolgungsjagden. Hinzu kommt, dass hinter den Kulissen offenbar ein Wettbewerb lief, wie viele verrückte Ideen man in einem einzigen Film unterbringen kann. Wem auch immer der Typ mit der E-Gitarre eingefallen ist: DANKE! Der war einfach großartig. Das gilt auch für einige offenbar vom Schaffen HR Gigers inspirierte Desgins (Stichwort: "Muttermilchmaschine").
Ein einziger Minuspunkt muss angemerkt werden: Die Handlung rund um die entflohenen Frauen ist so austauschbar, dass man anstelle von Immortan Joes Harem genauso gut ein Staffelholz der letzten Leichtathletikmeisterschaft auf Furiosas Rückbank hätte legen können - das ganze ist nicht mehr als "Capture the Flag" mit lebenden Objekten.
Schauspielerische Großleistungen werden dem Cast keine abverlangt. Charlize Theron sticht positiv heraus, da sie in den Actionszenen mindestens so glaubwürdig ist wie Tom Hardy (bei der Konfrontation der beiden, hätte ich fast damit gerechnet, dass sie ihm eigenhändig den Kopf abreißt). Ein schöner Schachzug war es auch, dass mit Hugh Keays-Byrne jener Schauspieler den Immortan Joe spielte, der im ersten Teil von 1979 Toecutter verkörperte.
Eine Sache möchte ich jedem, der sich diesen Film ansehen möchte, dringend ans Herz legen: Wartet nicht auf die DVD oder Blu Ray. Geht ins Kino und schaut ihn euch auf der größten Leinwand an, die ihr finden könnt, am besten gleich im IMAX-Format. Die 3D-Effekte sind richtig gut umgesetzt worden und bieten in den Actionszenen tatsächlich einen Mehrwert (was bei anderen 3D-Filmen leider nicht selbstverständlich ist).

Fazit zu "Mad Max: Fury Road"
"Mad Max: Fury Road" bietet furiose Actionszenen, sowie atemberaubende Effekte und Stunts. Wenn die Fortsetzung eine Handlung mit etwas mehr Fleisch bekommt, wird diese wohl der perfekte Actionfilm, zu dem "Fury Road" gerade von Kritikern und Fans stilisiert wird.

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