Alyce - Außer Kontrolle (USA 2011) von Jay Lee |
Reise ins Wunderland
Das Offensichtliche gleich vorweg: Ja, "Alyce - Außer Kontrolle" ist eine moderne Version von "Alice im Wunderland". Wenn der allgemeine Verlauf der Handlung und der Drogenrausch von Alyce (dem Buch wird ja immer wieder nachgesagt, eine Anspielung auf einen Drogentrip zu sein) noch nicht als Hinweise ausreichen, muss man sich nur den Namen von Alyce' bester Freundin ansehen: Carroll Lewis ist Lewis Carroll rückwärts.
Dieses schrittweise Abtauchen in den Wahnsinn hat bei "Alyce - Außer Kontrolle" eine unwiderstehliche Sogwirkung. Das liegt vor allem an Jade Dornfeld, deren schauspielerische Performance geradezu erschreckend realistisch ist. Man sieht ihr einfach gerne dabei zu, wie sie sich von einer isoliert lebenden Frau zu einer komplett Wahnsinnigen entwickelt. Dornfeld schafft es , der Versuchung zum "Overacten" zu widerstehen und besticht gerade in den extremsten Szenen durch beinahe schon zurückhaltendes Spiel. Dabei muss der Rest des Casts aufpassen, dass er neben Dornfeld nicht verblasst, weil sie jede Gelegenheit nutzt, ihre Kolleginnen und Kollegen an die Wand zu spielen. Dass Jay Lee überdurchschnittlich oft mit Closeups und langen Einstellungen arbeitet, unterstützt diesen Eindruck.
Weniger gut ist dagegen das Ende. Mir ist schon klar, worauf man hier hinaus will (dass Alyce schön langsam wieder aus dem Kaninchenbau herauskommt), dennoch hätte man das nicht so abrupt und etwas runder gestalten können. Abgesehen davon ist Jay Lees "Alyce - Außer Kontrolle" absolut sehenswert.
gut
AntwortenLöschenJa. ;)
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